Schüler gegen Klostersee
Eine Nullnummer und geklaute Punkte
Zweimal mussten die Schüler des EHC Waldkraiburg an diesemWochenende gegen den EHC Klostersee antreten. Insgeheim erhoffte man sich deneinen oder anderen Punkt. Dass dies aber mit dem stark dezimierten Kaderäußerst schwierig werden würde, war allen Beteiligten bewusst.
Am Freitagabend führte die Reise nach Grafing. In einemschnellen und kampfbetonten Spiel konnten die Löwen das Ergebnis lange offengestalten. Erst kurz vor der ersten Drittelpause mussten sie den erstenGegentreffer hinnehmen.
Im Mittelabschnitt stürmten sie unbeeindruckt weiter, nutzten aber ihre vielenChancen nicht aus. So war bereits in der 24. Minute der zweite Treffer zuverkraften. Doch nur Minuten später konnte Maxi Böck auf Pass von Felix Lodeden Anschlusstreffer erzielen. Die Gastgeber drückten aber aufs Gas underzielten wiederum kurz vor der Pause das Tor zum 3:1.
Im Schlussabschnitt waren die Löwen am Drücker und konnten bald durch AndiHausner ihren zweiten Treffer feiern. Sie waren nahe am Ausgleich, doch in der54. Minute gelang den Klosterseern der glückliche Treffer zum 4:2-Endstand.
Tags darauf traf man sich in Waldkraiburg. Und manch einerrieb sich verwundert die Augen über die Spielweise der Klosterseer Gäste. Wares am Vortag ein körperbetontes aber faires Spiel, packten sie diesmal allesaus, was nicht zum Sport gehört. Zunächst einmal überrumpelten sie die Löwenund gingen bereits nach 11 Sekunden in Führung. Doch die Löwen bliebenunbeeindruckt und konnten das Spiel ausgeglichen gestalten. Mehr noch – man sahdeutlich, dass die Löwen in der Breite technisch besser waren. Klosterseemusste sich hier auf einzelne Spieler verlassen. Der Rest war ein Hauen undStechen. Leon Decker knallte in der 4. Minute den Puck zum Ausgleich ins Netz.Nach der neuerlichen Führung der Gäste glich Mathias Zern mit einem schönenSpielzug über Tony Dillmann und Michi Borchert nur Minuten später wieder aus.Knapp eine Minute später war es Thomas Nuss, der mit seinem Treffer die Löwenerstmals in Führung brachte. Der vierte Treffer gelang erneut Mathias Zern nur90 Sekunden vor der Pause in Überzahl. Doch vom Bully weg konnte Klosterseenoch einmal abschließen.
Dieses erste Drittel zeigte bereits, dass die beiden Schiedsrichter nicht aufder Höhe des Spiels waren und eine Vielzahl von unfairen Attacken seitensKlostersee übersahen. Bei Waldkraiburg war jetzt bereits der Arbeitstag einesVerteidigers beendet, der nach einer rüden Attacke die Segel streichen musste.
Und Klostersee wollte mehr. Nachdem sie technisch nicht andie Löwen herankamen, ging es eben mit der Brechstange. Begünstigt durch dieUnparteiischen, die das Spieler lieber laufen ließen, als regelnd einzugreifen,mussten die Löwen Schlag um Schlag und Knie um Knie einstecken. Das somit derSpielfluss zerstört wurde, verwunderte niemanden. Den Löwen gelang lediglichdurch Kevin Schneider noch ein Tor. Klostersee zog auf 5:6 davon.
Und auch im Schlussabschnitt das gleiche Bild. DieSchiedsrichter erkannten mittlerweile zwar die Notwendigkeit, Strafen zuerteilen, ignorierten hier jedoch immer noch deutliche Unmutsbekundungen derJungs ihnen gegenüber. Mittlerweile wunderte es niemanden, dass die Gäste sichgegenseitig abklatschten, wenn sie wieder einmal einen Gegner so zusammengefahrenhatten, dass dieser behandelt werden musste. Der ohnehin dünne Löwenkaderschmolz weiter dahin. Somit hatte man keine Chance und auch keine Motivationmehr, und ließ die Gäste bis zum 5:10-Endstand ziehen. Die sammelten weiterfleißig Strafzeiten und kamen am Ende mit 78 Minuten äußerst glimpflich davon.Bezeichnend vielleicht die zweite Spieldauerstrafe eine Minute vor dem Ende,als der Gästespieler dem Löwenverteidiger den Schläger ins Genick schlug und „nur“eine Spieldauerstrafe erhielt. Alle waren sich einig, dass eine Matchstrafenotwendig gewesen wäre.
Letztlich forderte dieses Spiel weitere vier Verletzte auf Seite der Löwen und das Fazit, dass Klostersee die Punkte geklaut hat, denn verdient waren sie nicht. Dazu hätten sie Eishockey spielen müssen.