Ausländerbeschränkung/Nachwuchsarbeit

  • Hallo zusammen,


    ich mache dieses Thema auf, weil ich denke das über kurz oder lang die bisherige Ausländerreduzierung keinen Bestand haben wird. (Nicht nur BEV-Bereich)
    Ich habe mir lange Gedanken gemacht, wie man eine "Ausländerreduzierung" auf EU-Recht hinbekommt und gleichzeitg den Nachwuchs nicht vernachlässigt.


    Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob meine Idee dies auch erfüllt.
    Meine Bitte daher hört euch meine Idee an und sagt mir, was ihr:
    1. Davon haltet
    2. Ob es EU Konform ist


    Meine Idee sieht wie folgt aus:
    Jeder Verein darf zunächst frei bestimmen wie viele Ausländer er einsetzten möchte. Allerdings müssen die Vereine für die Ausländer folgende Leistung in der Nachwuchsarbeit leisten:


    (Bsp. DEL da ich noch nicht genau weiß wie ich die Prozent in den unteren Ligen ansetzen soll. Ich würde die Prozentsatz je Klasse tiefer steigern.Entweder je Klasse 50% mehr, oder gestaffelt sprich DEL II 25%, OBERLIGA 25+50% usw.)


    1. Ein "neuer" Ausländer bekommt Summe X Gehalt. Da er neu im deutschen Eishockey ist muss der Verein 100% seines Bruttogehalts in den Nachwuchs stecken.


    2. Je Jahr das der Ausländer in unserm Land spielt, wird von der zu zahlenden Summe 20% abgezogen, allerdings max. 60%. Ausnahme sind Spieler die bereits im Nachwuchs in Deutschland gespielt haben und zwar min. 3 Jahre.
    Diese Spieler können bis auf 0% kommen.


    3. Spielt der Ausländer ein Jahr wieder im Ausland, steigt die zu zahlende Summe wieder um 20%. (2 Jahre 40%; 3 Jahre 60%)


    4. Die Regelung mit den höheren Prozenten gilt auch für Deutsche, sprich spielte er die letzten 5 Jahre im Ausland fängt er ebensfalls bei 100% an und reduziert sich ebenfalls in 20% schritten. Eine Reduzierung auf 0% ist wie bei Punkt eins nur möglich wenn der Spieler min. 3 Jahre in den deutschen Nachwuchsligen unterwegs war.


    5. Die Gesamtsumme wird dann durch die Anzahl der DEB Sterne geteilt.


    Was heißt das für DEL Vereine?
    Derzeit macht die Liga 107 Millionen Umsatz, sprich ca. 7,5 Millionen pro Verein.
    Laut meinen Infos ist der Gehaltsanteil am Umsatz ca. 50% (sprich in Schnitt 3,75 Millionen).
    Wovon ich vermute, dass davon wieder die Hälfte auf die Ausländer gehen.( ca. 1,8 Millionen)
    Durchschnittlich haben die Vereine in der DEL 3 Sterne (meine Einschätzung).
    Macht dann im Durchschnitt 600k € was die Vereine an die jeweilige Nachwuchsabteilung bereitstellen muss.


    Sonst gibt es, zumindest in der DEL, keine Ligagelder an den Verein, sondern wird direkt an den Nachwuchs ausbezahlt.


    In den unteren Ligen müsste die Verbandsabgabe dementsprechend gesteigert werden.



    Prozentsätze sind absolut nicht in Stein gemeisselt.
    Die Zusätze bei den Punkten 1 und 5 sind:
    A. wegen EU-Recht
    B. wegen den Einbürgerungen


    Für Verbesserungsvorschläge bin ich immer offen.
    Sollte jemand der Meinung sein, das ich total "psycho" bin, bitte ich trotzdem um sachliche Kritik bzw. Erklärung.


    Vielen Dank im Voraus.





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  • Das Grundübel, das meines Wissens zu der jetzigen Regelung geführt hat, ist der Punkt 3.1.9 der Durchführungsbestimmungen.
    Demzufolge kann ein ausländischer Nachwuchsspieler, wenn er beim bayerischen Verein das Spielen erlernt hat, jederzeit spielen, fällt also nicht unter die Ausländerregelung. Ist er dann alt genug, wird er aber doch Ausländer und darf folglich nicht mehr oder nur noch beschränkt eingesetzt werden.


    Ich wäre dafür, einen Ausländer, der bei einem inländischen Verein das Spielen erlernt und seine Nachwuchszeit in Deutschland verbracht hat, generell als sportlich "Deutscher" gewertet wird.

  • Hi Mike#9,


    deshalb der Zusatz bei Punkt 2, 4. (Nicht wie oben geschrieben 1 bzw. 5).


    Sprich kommt z.B. ein Ösi mit 14 nach Deutschland. Ist er mit 18 Jahren bei 0%, sprich keine Ausländergebühren.


    Sollte er dann ein Jahr in Österreich spielen ist er bei seiner Rückkehr bei 20% und nach einem weiteren Jahr wieder ohne Einschränkung einsetzbar.


    Anderes Beispiel mit dem Ösi.
    Er spielt 3 Jahre bei uns im Nachwuchs, spielt dann allerdings 10 Jahre in Österreich, startet er bei seiner Rückkehr zu uns mit 100%. Nach fünf Jahren erreicht er wieder Stufe 0%, sprich er spielt als deutscher ohne Einschränkungen.


    Anders ist bei den eingedeutschten. (z.B. Ur-Oma kam aus Deutschland).
    Diese kommen in der Regel erst nach Deutschland wenn sie merken,dass es bei ihnen daheim,oder NHL, nix wird. Diese haben keinerlei Ausbildung bei uns genossen, geschweige das Eishockeyspielen erlernt. Dies würde nach meiner Regel mit min 60% (nach drei Jahren bei uns, ohne Unterbrechung) an die Nachwuchsarbeit bestraft.
    Im ersten Jahr sind beim Eingedeutschten 100%, im zweiten 80%, im dritten 60%, im vierten 60% und im 5 bis zum Karrieende ebenfalls mit 60%.
    Mit einem Aufenthalt im Ausland steigt seine Proznetzahl wieder an, je Jahr um 20% allerdings max. 100%.



    Diese Regelung der Ausländer soll die Nachwuchsarbeit stärken, bzw. einen größeren Anreiz schaffen sich darum zu kümmern. Desweiteren wird das Thema eindeutschen,zumindest ein bisschen bestraft.


    Ich hoffe, ich konnte dir erklären, was ich meine. ;)



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  • Mir ist deine Sichtweise durchaus klar. Ich wollte Dir nur sagen, warum es überhaupt zu dem jetzt geltenden Urteil gekommen ist und welche Möglichkeiten woanders geschaffen wurden.
    Ich würde es auch nicht zu kompliziert machen.


    Einig sind wir uns in jedem Fall darin, dass die Nachwuchsarbeit in jedem Fall stärker gefördert werden muss, als dies bisher geschieht.

  • Also du hälst mein Vorschlag für zu kompliziert?
    Ich mach den Vorschlag ja nur damit wir eine EU Konforme Lösung haben. Die aktuelle würde aktuell jederzeit vor Gericht unterliegen.


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  • Die DEL ist eine wirtschaftliche Interessengemeinschaft, denen ist das Wohl des deutschen Eishockey schei.. egal!!!!

    :belsmilie6: Die Eispiraten, in guten wie in schlechtenTagen :belsmilie6:
    #19 Lukas Miculka
    #21 Chad Anderson
    #34 Andi Tanzer

  • Das ist mal wieder ein Schritt in die absolut falsche Richtung....Aber was will man von der DEL erwarten, glaubt eigentlich jemand noch ernsthaft an Auf- und Abstieg? Weniger Ausländer? Gutes abschneiden in internationalen Wettbewerben?


    Die CL sagt doch heuer schon wieder alles, wenn man sieht wer im Viertelfinale steht: 3x Schweden, 3x Schweiz, 2x Tschechien...Berlin ging als letzter deutscher Vertreter im Achtelfinale "blos" mit 2:10 unter...Vielleicht sollten wir lieber mal einen Schritt zurück gehen und mehr in unseren Nachwuchs investieren und vorallem auch eine breite Basis um dann irgendwann zwei Schritte nach vorne gehen zu können.

  • Leider ist die DEL nicht in deutscher Hand, sondern bei den Amis und Kanadiern.
    Das Problem das die DEL hat ist ja bekannt. Man muss draufzahlen um von Saison zu Saison zu kommen.


    In Zahlen:
    Wie oben geschrieben geben die DEL Vereine im Schnitt 3,75 Millionen für Spielergehälter aus. (50% vom Gesamtetat)
    bei 22 Spielern auf dem Spielbericht macht das im Schnitt: ca. 170.000 €


    Nehmen wir mal letzes Jahr an.
    6600 Zuschauer pro Spiel in der Vorrunde. Beim Durchschnittseintritt von grob 25 €
    => 26x6600x25= 4.290.000 €
    Dazu Fernsehgebühren plus Titelsponsorgeld von ca. 350.000 €
    Mit Sponsoren kommt man meiner Meinung nach max auf ca. 5.500.000 €.
    => 5,5/2= 2,75 Millionen => 2,75 Millionen/22= 125.000 €
    125.000 BRUTTO!!!


    Aber wenn die Manager sich immer gegenseitig überbieten und teilweise bis zu 350.000 € für deutsche bieten ist das Problem hausgemacht.
    Die Manager müssen dies aber machen weil sonst wir Fans sturm laufen. Teufelskreislauf!


    Hätten die Manager drei Jahre zeit und würden am Anfang 3-4 DNL Spieler für 1-2 Plätze in der vierten Reihe verpflichten anstatt einen Ausländer, hätten wir keine Nachwuchsprobleme mehr.
    Meine Meinung zu der ich stehe.

  • Ja nun driftet dieser treahd ab. Nochmals es geht hier nicht um füssen. und richtig machen zun wir sicherlich nicht alles. Aber und darauf sind wir verdammt stolz dass alle die momentan beim EVF spielen, bis auf Velebny, Nadeau und Newhook und Oppenberger , den nachwuchs des EVF durchlaufen haben oder noch durchlaufen. all das war nach unserer pleite nicht leicht durchzusetzen. Wenn ich aber sehe wie sich die jungen spieler bei uns nun entwickeln weil mann ihnen eben die chance gibt geht mir das herz auf. und wirtschaftliche argumentationen kann ich nicht zählen lassen. Wer die wirtschaftlichen zahlen des EVF verfolgt wird feststelllen dass es sehr wohl möglich ist einen verein wirtschaftlich gesund zu führen und trotzdem viel geld in den nachwuchs zu pumpen. Und auch die identifikation mit dieser mannschaft fällt nun wesentlich leichter. wie es südlicht schon geschrieben hat es geht hier nicht um den standort füssen oder kissingen sondern um das deutsche eishockey im allgemeinen. Wenn das beispiel kissingen schule macht dann is es bald vorbei mit vernünftiger nachwuchsarbeit in deutschland. Denn wenn die kleinen nicht ausbilden haben auch die meisten DNL mannschaften bald keine spieler mehr. aber dass kommt ja anscheinend nicht an.

  • Manchmal muss man die Übergangsphase halt anders planen als gewollt ... aber von der Couch ist es sicherlich einfach bei anderen reinzuschauen und seinen Senf dazu zu geben.
    Ich nehme als Beispiel den Fußball ... hat ein Verein jahrelang die Nachwuchsarbeit -aus welchen Gründen auch immer- schleifen lassen, kann es nicht von heute auf morgen die 100% Lösung haben. Im Falle vom Verein X wurde jahrelang nur in die Erste Mannschaft investiert. Dann musste parallel was getan werden ... kein Nachwuchs, kein 100% Schalter Umlegen möglich ... also, weiter (zu viel) Geld in die Erste investieren und parallel dazu den Nachwuchs (auch hier kann es nur langsam aufgebaut werden) fördern. Jetzt spielt dieser Verein X in allen Jugendklassen (für hiesige Verhältnisse) ohne SG/JFG höherklassig und die Erste bekommt jedes Jahr Topspieler aus dem Nachwuchs dazu, spielt wieder fast so hoch wie früher. Back zum Eishockey: am Beispiel des ESV - nach und nach wird an der Infrastruktur und im Nachwuchs investiert, vielleicht (hoffentlich) schaffen wir es in ein paar Jahren (ohne SG) Mannschaften zu melden um somit einige Spieler aus dem Nachwuchs nach und nach zu integrieren. Bis dahin müssen wir gucken, wir den Verein am Leben halten, ohne von der Landkarte zu verschwinden.
    Lasst uns doch Alle für unseren tollen Sport kämpfen ohne dabei immer nur zu kritisieren! Es sitzt doch keiner von euch in Kissingen in der Kabine oder in der Geschäftsstelle. Nicht jeder Weg ist schön, manchmal braucht man halt mehr Zeit. Nur mit dem Finger auf anderen zu zeigen ist feige!
    In diesem Sinne wünsche ich uns Allen eine tolle Saison ...

  • Wieso geht der Verein dann nicht in die Bezirksliga und versucht es dort mit den eigenen Spieler oder die Spieler die halt da sind und baut sich seinen Nachwuchs auf um dann wenn möglich wieder um den Aufsteig mitzuspielen?

    Genau da liegt der Hase im Pfeffer! Burgau gibt es nicht erst seit dem letzten Jahr - die gibt es schon einige Jahre - also hätte man was für den Nachwuchs tun können. Ob die Bedingungen immer optimal waren, ist eine andere Frage! Und zum Thema allgemein nochmals den Einwurf: Nix gegen EU-Ausländer, die einer geregelten Arbeit außerhalb des Eishockeys nachgehen. Wenn sich die Spieler aber nur wegen Eishockey bei uns aufhalten, sind sie für mich Berufsspieler, und von denen ist nur einer pro Verein erlaubt, egal, ob EU oder sonst wo her! Der Verband will oder kann diese Regelung nicht prüfen, somit legt sich mancher Verein die Statuten so aus, wie er es will - passiert ja nix! Dafür diskutieren wir dann wieder, warum der Verband "plötzlich Ernst macht", wegen der U 8! Burgau hat es lt. deren Offizielle nicht gewußt ... War allen anderen schon 15 Monate vorher bekannt .. Mehr sag ich nicht mehr zu diesen Themen!