Jugend Bayernliga
Nullnummer gegen Bad Tölz
Endlich mal in Vollbesetzung gegen einen Gast, der mit nicht einmal zwei kompletten Reihen antrat. Da sollte die Richtung eigentlich klar sein. Dass dem nicht unbedingt so ist, wurde den Löwen in den folgenden 60 Minuten schmerzvoll aufgezeigt.
Nach den beiden Niederlagen des letzten Wochenendes war gegen das Tabellenschlusslicht eigentlich ein Pflichtsieg eingeplant. Zudem wurde das Team durch die Rückkehrer Maximilian Hutterer und Raphael Streb weiter verstärkt. Und auch die Hochspieler hatten sich angemeldet. So konnten die Trainer Andi Stöckl und Sergej Hatkevitch mit drei kompletten Reihen aus dem Vollen schöpfen. Doch die Jungs mussten den Gegner durchaus ernst nehmen – bei den neun angereisten Spielern waren drei DNL-erfahrene Jungs dabei.
Erwartungsgemäß begannen die Gäste mit einer defensiven Einstellung und ließen die Löwen kommen. Was aber bereits zu Beginn auffiel, war die fehlende Koordination innerhalb der eigenen Reihen. Nichts funktionierte wirklich. Die Tölzer Buam agierten aus einer saustarken Abwehr heraus und konterten schnell und gefährlich. Und wenn sie mal im Waldkraiburger Drittel waren, ließen sie Scheibe und Gegner laufen. Schließlich in der fünften Minute eine Strafzeit für die Löwen. Die Gäste kamen sofort in Position und brauchten ganze 12 Sekunden, um zum ersten Torerfolg zu kommen. In der Folge zogen sie sich wieder etwas zurück und ließen die Gastgeber kommen. Die rieben sich vornehmlich mit Einzelaktionen in der gegnerischen Abwehr auf.
In den zweiten 20 Minuten das gleiche Bild – die Löwen rannten an, die Tölzer verteidigten klug und konterten geschickt. Und in der 27. Minute kam es, wie es kommen musste. Die Gäste setzten sich wieder einmal im Waldkraiburger Drittel fest und schossen aus zweiter Reihe. Noch kurz vor dem Torwart abgefälscht und schon schlug die Scheibe unhaltbar im Kreuzeck ein. Die folgende Gegenwehr der Löwen war nicht wirklich vorhanden.
Wer erwartet hatte, dass die Gäste angesichts der extrem dünnen Spielerdecke einbrechen würden, sah sich getäuscht. Die Jungs haben 40 Minuten lang klug mit ihren Kräften gehaushaltet, so dass es auch noch für die letzten 20 Minuten reichte. Selbst als nach einem rüden Foul in der 46. Minute ein Tölzer Spieler zum Duschen geschickt wurde, brachen die verbliebenen acht Spieler nicht ein. Die Löwen zeigten sich bemüht, vertändelten aber vor dem Tor immer wieder unnötig die Scheibe.
Die Entscheidung fiel, als die Gäste direkt nach den überstandenen 5 Minuten Unterzahl wieder Gas gaben und mit einem Schuss aus der Halbdistanz auf 3:0 erhöhten. Nur 20 Sekunden später der nächste Nackenschlag. Der Tölzer Stürmer fährt vor Goalie Lode quer und lässt die Scheibe zwischen den Schonern durchtropfen. Die endgültige Entscheidung dann in der 59. Minute als der Stürmer geschickt gegen die Laufrichtung des Torwarts ins Kreuzeck vollstreckte.
Den Ehrentreffer hatte Fabi Stöckl am Schläger, als den Löwen wenige Sekunden vor dem Schlusspfiff noch ein Penalty zugesprochen wurde. Aber es war bezeichnend für das Spiel – er versetzte zwar gekonnt den Torwart, scheiterte letztlich aber am Torgestänge.
Letztlich haben die Tölzer Buam eindrucksvoll gezeigt, dass es nicht zwingend darauf ankommt, wer die meisten Leute aufs Eis bringt. Auf die Einstellung kommt es an. Und die hat heute beim Gegner gepasst. Er war in allen Belangen besser und hat, auch in der Höhe, verdient gewonnen.
Nach zwei Spielen ohne Torerfolg stehen am kommenden Wochenende die zwei schweren Auswärtspartien gegen Weiden an.