Der Fall Busch hat für DEB ein Nachspiel:
Nationale Anti-Doping-Agentur kündigt Vertrag und setzt den Deutschen Eishockey-Bund damit gewaltig unter Druck.
"Mit einem einmaligen Schritt in der Geschichte des deutschen Sports hat die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) dem Deutschen Eishockey-Bund (DEB) im Kampf gegen Doping die Pistole auf die Brust gesetzt. Als Konsequenz aus dem "Fall Busch" gab die NADA gestern in Frankfurt/Main bekannt, dass sie den Vertrag mit dem DEB gekündigt habe und ab sofort keine Trainingskontrollen im Eishockey mehr durchführen werde. Durch das Verhalten des Verbandes sei "die Geschäftsgrundlage für eine Zusammenarbeit nicht mehr gegeben", erklärte der NADA-Vorstandsvorsitzende Armin Baumert.
Neben dem Vorgehen des DEB im Fall Florian Busch ist nach Angaben der NADA auch die Tatsache, dass aus dem aktuellen Kader des DEB-Teams für die derzeit laufende WM in Kanada neun Spieler nicht für den nationalen Testpol der NADA gemeldet seien, Auslöser für das Ende der Zusammenarbeit. Die neun Spieler unterliegen damit nicht dem Kontrollsystem. Dabei soll es sich vor allem um in der amerikanischen Profi-Liga NHL beschäftigte Akteure handeln.
Der DEB reagierte verwundert auf das Vorgehen der NADA. Sportdirektor Franz Reindl sagte in Halifax: "Ich bin überrascht und kann es nicht nachvollziehen." Vor einer detaillieren Reaktion will Reindl zuerst die genauen Grüne für die Kündigung erfahren.
"Das Verhalten des DEB ist ein Schlag ins Gesicht für alle die Sportler, die sich auf dem Weg nach Peking an alle Kriterien des Kontrollsystems halten", sagte der Kuratoriumsvorsitzende der NADA, Hans Michael Hölzl: "Es geht um die Glaubwürdigkeit des Doping-Kontrollsystems in Deutschland." Baumert ergänzte: "Entweder hat der DEB die sportpolitische Bedeutung des Falles noch nicht verstanden, oder er will ihn aussitzen." etc....
Quelle: dpa