Insolvenzverfahren: Schwarzer Dienstag für die Ice Tigers

  • Nürnberg: Hoffen auf neue Sponsoren, keine Freigabe für Spieler


    Einen Tag nachdem die Nürnberg Ice Tigers Eishockey GmbH beim Amtsgericht Nürnberg Insolvenzantrag gestellt hatte, traten heute der als vorläufiger Insolvenzverwalter bestellte Volker Böhm, sowie Geschäftsführer Norbert Schumacher und Sportdirektor Otto Sykora vor die Medien. Alleingesellschafter Günther Hertel dagegen weilte auf Geschäftsreise im Ausland.


    Zwar habe man von Seiten der Ice Tigers die fehlende der Rate der Oktobergehälter der Spieler laut Schumach er am Montag noch bezahlt. Da aber entscheidende Verhandlungen am Wochenende mit lukrativen Sponsoren gescheitert seien, habe man nun keine andere rechtliche Möglichkeit gehabt, als Antrag auf Insolvenz zu stellen, da die GmbH hinsichtlich der nun auflaufenden neuerlichen Rechnungen zahlungsunfähig sei.


    Rechtsanwalt Böhm bekräftigte indes in einer ersten Erklärung, dass er das „Stabilisieren des Geschäftsbetriebs“ anstrebe, um dem Verein die Chance auf einen Erhalt am Standort zu ermöglichen. Auch DEL-Boss Gernot Tripcke habe ihm bereits in einem Telefonat erklärt, dass „die DEL sehr stark interessiert“ daran sei, dass die Franken zumindest die laufende Saison noch zu Ende spielen können. Erst die Eröffnung eines Insolvenzverfahren hätte gemäß den DEL-Statuten automatisch den Lizenzentzug zur Folge.


    Nachdem Böhm bereits am Mittwochmorgen die Geschäftsstelle informiert hatte, standen für den Nachmittag Gespräche mit den Spielern an. Diese seien laut Otto Sykora zwar zunächst schockiert gewesen, nachdem sie im Bus nach der „besten Auswärtsleistung der Saison“ (Sykora) in Hamburg von der Nachricht erfahren hatten. Nachdem den Akteuren aber erklärt worden sei, dass das Insolvenzverfahren nicht automatisch die sofortige Pleite, sondern auch die Chance auf einen Neubeginn eröffne, hätten sich die Spieler schnell wieder etwas von den schlechten Neuigkeiten erholt.


    Böhm betonte zudem, dass er fest davon ausgehe, dass sich in Sachen Sponsoren „schon in den nächsten Tagen eine Dynamik entwickeln werde“, da nun die Chance bestehe „von Altlasten bereinigt in die Zukunft zu gehen“. Gerade auch von der Tatsache, dass in die Gesellschaftsstruktur nun die „Karten neu gemischt“ seien, erhofft sich Böhm gesteigertes Interesse von Seiten neuer Geldgeber. Mit den existierenden Sponsoren und Vertragspartnern werde in den nächsten Tagen gesprochen. Aber bereits jetzt habe das Telefon nicht still gestanden und erste der aktuellen Sponsoren hätten dahingehend Hilfe angeboten, anstehende Raten vorzeitig zu bezahlen.


    Obwohl es bereits erste Anfragen von Spielervermittlern gegeben habe, soll zunächst keiner der Profis die Freigabe für einen Wechsel erhalten. Die Gehälter der kommenden drei Monate sind durch den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens durch das Arbeitsamt gesichert.


    Ungemach droht den Ice Tigers weiterhin auch durch die von der DEL am Montag angekündigte Sonderprüfung der Finanzen. Die Liga hatte Leistungen aus dem Sponsorenbereich angezweifelt, die Grundlage für die Erteilung der Lizenz für diese Spielzeit gewesen sind. Die Untersuchung soll unabhängig von der neuen Entwicklung durchgeführt werden.


    Quelle:
    http://www.eishockeynews.de/nachricht.h ... ht_id=5768

    Die große Frage, die ich trotz meines zehnjährigen
    Studiums
    der weiblichen Seele nicht zu beantworten vermag,
    lautet: 'Was will eine Frau?'


    Sigmund Freud