Knaben – Spitzenspiel gegen EHC Klostersee
Der EHC Klostersee ist auf Schlagdistanz zur Tabellenführung. Da wollten die Kids dagegen steuern. Allerdings stand man nach zwei verschlafenen Dritteln nur mit leeren Händen da.
Dass die Grafinger Kids nicht die schlechtesten sind, wussten die Jungs und Mädels der Spielgemeinschaft Waldkraiburg/Trostberg von Beginn an. Dennoch gingen sie die Begegnung in der heimischen Löwenhöhle zu lässig an. Von Beginn an waren die Gäste aus Grafing die konsequenteren und aktiveren Spieler. Deren Kombinationen funktionierten und sie brachten die heimische Verteidigung ein ums andere Mal arg in Verlegenheit. Die Löwen hingegen fanden überhaupt nicht ins Spiel. Der Spielaufbau war eine komplette Fehlanzeige. Auch der Einsatz stimmte nicht. Gelegentliche Angriffe wurden von Einzelaktionen bestimmt. So konnte es nicht gut gehen. Und so kam es dann auch. In der neunten Minute staunten die Kids wieder einmal über eine Angriffskombination der Gäste und überließen Torwart Tobi Sickinger seinem Schicksal, als zwei gegnerische Stürmer völlig unbedrängt vor ihm auftauchten. Schon stand es 0:1. Nur drei Minuten später war ein weiterer gegnerischer Angriff von Erfolg gekrönt. Und auch in der 15. Minute schepperte es, diesmal war der Schlagschuss auch noch abgefälscht. Mit diesem verdienten 0:3-Rückstand wurden die Seiten erstmals gewechselt. Dass der Rückstand nicht höher ausfiel, war einzig Tobi Sickinger im Waldkraiburger Tor zu verdanken.
Zu Beginn des zweiten Drittels gaben die Kids deutlich mehr Gas, blieben aber immer noch hinter ihren Erwartungen zurück. Dennoch schien die Pausenpredigt gefruchtet zu haben. In der 25. Minute bauten die Löwen einen schönen Angriff auf. Matthias Geutner legte quer zu Soma Jadi ab und dieser knallte die Scheibe Richtung Tor. Vom Verteidiger abgefälscht und somit unhaltbar schlug der Puck zum 1:3 ein. Aber die Gäste waren nur wenig beeindruckt und bauten ihr Spiel weiter konzentriert auf. So folgte auch nur zwei Minuten später der vierte Treffer, als die Löwen in Unterzahl waren. Und auch eine weitere Strafzeit für die Löwen wurde in der 34. Minute ausgenutzt. Somit gingen die Kids beim Stand von 1:5 in die zweite Pause.
Die zweite Pausenansprache war wohl um einiges deutlicher, denn die Kids der Spielgemeinschaft wussten endlich, wie Eishockey funktioniert! Sie spielten sogar zusammen. Zudem hatten die Gäste angesichts des deutlichen Vorsprungs und der spielerischen Überlegenheit dem Back-up Goalie das Tor überlassen. So brachten die Gastgeber bereits ihre zweite Möglichkeit im Tor unter. Quirin Schroth brachte die Scheibe ins Drittel und übergab sie an Leon Decker, der kurz vor dem Tor die Scheibe an Philipp Nitsche am langen Eck abgab. Der hatte keine Mühe, um zum 2:5 einzuschießen. Jetzt waren sie endlich wach, die Burschen. Sie brachten auch endlich die von Trainerin Julia Klose geforderten Kombinationen zum Spielaufbau zustande und kamen immer wieder gefährlich vor das gegnerische Tor. Als in der 47. Minute Leon Decker auf Pass von Thomas Nuss zum 3:5 einnetzte, schien das Spiel zu kippen. Dann eine Strafzeit für Waldkraiburg. Doch die Jungs agierten geschickt. Thomas Nuss fing einen Querpass ab und machte sich auf die Reise. Er ließ dem gegnerischen Torwart keine Chance uns netzte zum 4:5 ein. Nur zwei Minuten später eine Strafzeit auf der anderen Seite. Das Powerplay funktionierte. Leon Decker legte zu Philipp Nitsche ab. Der sah den besser postierten Thomas Nuss. Nuss bedankte sich und knallte im Direktschuss die Scheibe zum fälligen Ausgleich ins Tor. Und nur eine halbe Minute später schafften sie das schier Unmögliche. Philipp Nitsche konnte einen Angriff auf Pass von Quirin Schroth zur erstmaligen Führung für die Spielgemeinschaft vollenden.
Doch die Gäste gaben sich nicht auf und fuhren nun wütende Angriffe auf das heimische Tor. Die Kids schienen sich jedoch in erster Linie mit dem Halten des Ergebnisses zu beschäftigten, als dem Gegner einen echten Widerstand zu bieten. So gelang bei einem erneuten Angriff in der 56. Minute wieder der Ausgleich. Und nur eine Minute später schafften die Klosterseer sogar noch einmal die erneute Führung, als wieder einmal die Verteidigung unglücklich fungierte. Die Kids gaben noch einmal alles aber die Zeit lief ihnen davon. Zu allem Überfluss kam es in der 59. Minute noch zu einem völlig unnötigen Foul eines Klosterseer Spielers an Soma Jadi, der daraufhin verletzt das Spiel verlassen musste. Der Angreifer wurde folgerichtig mit einer 5 Minuten plus Spieldauerstrafe belegt. So konnten die Gäste die knappe Führung über die Zeit retten und einen Sieg feiern.
Auch wenn die heimischen Kids haarscharf an zumindest einem Punkt dran waren, müssen sie sich selbst an der Nase packen und sich eingestehen, dass gegen einen solchen Gegner ein starkes Drittel einfach nicht reicht. Eine solche Vorstellung, noch dazu im heimischen Stadion, sollte nach Möglichkeit nicht mehr vorkommen. Der Sieg der Gäste war glücklich, aber nicht wirklich unverdient. Einziger Schönheitsfehler ist das oben genannte unnötige Foul.