Eisbären wittern bei CL-Premiere großes Geld
Berlin (dpa) Die Eisbären wollen nun auch an Europas neue Fleischtöpfe: Nach drei deutschen Eishockey-Meistertiteln in vier Jahren wittern die Berliner bei der Premiere der Champions League die nächste Beute.
Beim Heimspiel gegen Finnlands Meister Kärpät Oulu wollen die Hauptstädter nach dem Startgeld von 300 000 Euro noch 50 000 Euro Siegprämie einsammeln. «Das ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, die Deutsche Eishockey-Liga und die Eisbären international zu repräsentieren», sagte Trainer Don Jackson.
Insgesamt zehn Millionen Euro schüttet der Internationale Eishockey-Verband IIHF an die zwölf qualifizierten Vereine aus Europas sieben Top-Ligen aus. «Das ist bei weitem das höchste Preisgeld, das es jemals in einem europäischen Eishockey-Clubwettbewerb gab», sagte der Schweizer IIHF-Präsident René Fasel. Allein eine Million Euro erhält der Sieger, eine halbe Million fließt an den unterlegenen Finalisten, die anderen Halbfinalisten bekommen je 200 000 Euro. Auch die Ligen und Verbände der Teilnehmerländer werden mit je 300 000 beziehungsweise 100 000 Euro beteiligt.
Dabei sind Russland, Schweden, Finnland, Tschechien, die Slowakei, die Schweiz und Deutschland. Die Nürnberg Ice Tigers hatten die Qualifikation für die neue Eliteliga verpasst.
Den Eisbären steht auf dem Weg zum großen Geld in ihrer Dreier- Vorrundengruppe ein scheinbar übermächtiger Gegner im Weg. Neben Oulu spielt in der Staffel A Metallurg Magnitogorsk, das der Favorit auf den Gruppensieg und den damit verbundenen Halbfinal-Einzug ist. Der russische Club gewann in der vorigen Saison den letztmals ausgespielten Europapokal. Bei der Premiere um den Victoria Cup, den künftig alljährlich der Champions-League-Sieger und ein Herausforderer der nordamerikanischen Profiliga NHL ausspielen sollen, verlor Magnitogorsk in Bern nur knapp mit 3:4 gegen die New York Rangers. Berlins Routinier Stefan Ustorf meinte trotz der harten Konkurrenz: «Wir haben eine gute Mannschaft und sehen uns als chancenreichen Außenseiter.»
Die beste Siegchance dürfte es schon beim Auftaktspiel geben. Bei Oulu lagen am Wochenende gleich 15 Spieler mit Magen-Darm-Grippe flach. Sie sind inzwischen wieder gesund. Der fünfmalige Meister war mit vier Titeln in den vergangenen fünf Jahren in Finnland zuletzt ähnlich dominant wie die Berliner in Deutschland und hat sieben Nationalspieler in seinen Reihen.